BUND Kreisverband Böblingen

Überlassen wir eine Fläche in unseren Gärten und auf unseren Balkonen sich selbst, dann merken wir vor allem an der Vegetation, dass diese schnell von Wildkräutern in Beschlag genommen wird. Doch von Vielfalt kann auch dann noch keine Rede sein. Welche Pflanzen und Tiere sich ansiedeln ist nicht vom Zufall geprägt. Es hängt auch nicht alleine vom Standort oder den Lebensbedingungen ab, die wir ihnen bieten. Die überwiegende Zahl der Arten wandert aus der unmittelbaren Nachbarschaft ein. Doch die Artenarmut in den meisten Gärten und auf öffentlichen Grünflächen führt dazu, dass keine oder nur wenig Arten einwandern können. Häufig breiten sich nur die Arten aus, die sich bis heute in unseren Gärten gehalten haben. Bei den Pflanzen sind dies vor allem Löwenzahn, Gänseblümchen, Quecke, Giersch und Wegerich-Arten. Von vielen, früher häufigen, aber heute seltenen Pflanzen gibt es nur sehr wenige Samenquellen in der unmittelbaren Umgebung.
Mit gezielten Pflanzungen können wir in unseren Gärten und auf unseren Balkonen wieder dafür sorgen, dass sich diese Pflanzen ausbreiten können. Das heißt aber nicht, dass wir den sich ausbreitenden heimischen Arten keinen Einhalt mehr bieten dürfen und auch nicht, dass wir alle fremden Arten aus unseren Gärten verbannen müssen. Vielmehr geht es in unseren Gärten und auf unseren Balkonen darum, ein vielfältiges Nebeneinander zu ermöglichen.

Doch wie sorgen wir dafür, dass heimische Tierarten den Weg in unsere Gärten finden? Ein Garten mit einer großen Vielfalt an heimischen Pflanzenarten ist Voraussetzung für eine artenreiche Tier- und vor allem Insektenwelt. Jede heimische Wildpflanzenart dient bestimmten heimischen Tierarten als Nahrungsquelle, als Lebensraum oder für bestimmte Entwicklungszyklen. Die heimische Wiesenschafgarbe beispielsweise ist Futterpflanze für 28 heimische Bienenarten, der Wiesenlöwenzahn ernährt sogar 72 Wildbienenarten. Verglichen damit, bietet die als Gartenform gezüchtete Gold-Schafgarbe nur 3 Wildbienenarten eine Nahrungsgrundlage (Harald Witt, Wildpflanzen für jeden Garten, 1994 BLV-Verlag München, S.19). Mit dem Zuzug von Insekten, Spinnen und Käfern finden auch Vögel und Säugetiere ausreichend Nahrung. Erhöhen wir die Vielfalt an heimischen Pflanzenarten, fördern wir gleichzeitig die Vielfalt der Wildtiere.

 

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